Diese Menschen sind der wichtigste Teil meiner Welt, wenn ich in Lombok bin. Viele lernte ich als kleine Knirpse kennen, dann als Schüler. Und jetzt sind sie zum Teil erwachsen und bereits verheiratet, mit eigenen Kindern. So schnell geht das Leben voran.
Die ganze Zeit über trifft man andere Touristen. Diesmal kamen sie vor allem aus Deutschland und den USA. Einige von ihnen kennen mein Bruder und ich schon seit vielen Jahren. Fast ohne Ausnahme sind alle begeistert von dieser Insel, die in mancher Beziehung in krassem Kontrast zur Nachbarinsel Bali steht. Damit meine ich vor allem den Touristenrummel in und um Kuta-Bali; so etwas fehlt hier völlig. Gerade mal nördlich von Mataram, in Senggigi, gibt es 'Nachtleben' und Tourismus, wie es sich verwöhnte und fantasielose Westler wünschen. - Aber es ist kein Geheimnis, dass die Regierung massiv in den Tourismus auf Lombok investieren will.
Die meisten Menschen sind in der Landwirtschaft beschäftigt, oder, wenn sie an der Küste leben, arbeiten sie als Fischer. Der Handel und die wenige Industrie sind auf die Städte beschränkt, das heisst vor allem auf Mataram-Ampenan-Cakranegara. - Der abgebildete Brunnen befindet sich im Dorf Penyalu, bei Rambitan . Es ist selten, dass ein Dorf eine solch schön ausgebaute Wasserstelle besitzt.
Eine Heirat ist teuer, so teuer, dass sie auch schon mal Eltern in die Armut zu treiben droht. Die Brautpreise sind oft hoch. Vielfach werden ganze Dörfer eingeladen, um mitzufeiern. Und wenn dann Nachwuchs in Aussicht oder da ist, ziehen Männer häufig weg, um in Malaysia oder auch in arabischen Emiraten eine Arbeit zu finden. So bleiben viele junge Mütter mit ihren Kindern allein zurück. Die Unterstützung durch die Gesamtfamilie hat hier eine grosse Bedeutung.