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Mein Lombok

Lombok 2009, Herbst

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Auch dieses Jahr hielt ich mich - unvorhergesehen - zweimal in Lombok auf. Einmal im März/April (siehe unter dem Link 2009-I), das zweite Mal im September/Oktober. Im Herbst stiess noch mein Lebenspartner hinzu, der - wie gewohnt - rastlos herumreiste und fotografierte. So kann ich denn dieses Mal viele neue Aufnahmen präsentieren, die einen hoffentlich guten Eindruck vermitteln, wie schnell sich jetzt das Leben auf dieser Insel verändert.

Mit dem neuen Flughafen und dem geplanten Massen- und Luxustourismus (ja, beides!) bricht für alle, die hier leben, wohnen und arbeiten buchstäblich eine neue Zeit an. Sie betrifft alle Lebensbereiche: Die Wirtschaft, das soziale Gefüge, die kulturellen Bräuche, die neue - auch umständehalber erzwungene, weil unausweichliche - mentale Einstellung der Menschen. Viele mussten ihre angestammten Häuser verlassen, und viele hoffen auf neue Berufe und Beschäftigung im Tourismussektor und rund um den Flughafenbetrieb. Aber es entstehen dabei auch Spannungen, die sich allzu oft gewalttätig entladen. So hat sich denn die Präsenz der Polizei enorm verstärkt.

Stark vorangetrieben werden jetzt der Strassenbau und die Elektifizierung. So entsteht vor Kuta eine vierspurige Autobahn; dort also, wo bis jetzt nur eine schmale, mit zahlreichen Schlaglöchern durchsetzten Asphaltstrasse hinführte. Und überall an den Berghängen sieht man schwere Baumaschinen, die Strassen vorbereiten und die Hänge absichern. Riesige Areale werden planiert, so dass auf ihnen bald neue Hotels und wohl auch Vergnügungsstätten gebaut werden können. Je nachdem, wen man trifft und mit wem man sich unterhält, spürt man entweder eine gewisse Angst oder aber verhaltene Hoffnung. Etwas wird es ganz sicher auch hier geben: Verlierer und Gewinner. Und wie überall, drängen sich die künftigen Gewinner oft rücksichtslos und unverschämt vor. In erster Linie haben sie es jetzt darauf abgesehen, den Landbesitzern (Bauern, Fischer) ihre besten Parzellen abzukaufen - zu Preisen, die man schon jetzt meist als lächerlich bezeichnen kann.

Die ganze Insel ist endgültig zu einer "Experimentierküche" geworden - sozial, ökonomisch, psychologisch, ökologisch.

So will ich an dieser Stelle keine weiteren Worte mehr verlieren. Schaut euch die Fotos an (es sind diesmal fast 300!) und lest die Kommentare dazu. Viel Spass!


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