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Mein Lombok 2014

Früher und heute – oder: Als die Abräumtrupps kamen

Seit weit über einem Jahrzehnt besuchen ich und mein Lebenspartner Peter regelmässig Lombok. Dabei entstanden immer wieder Fotos, vor allem auch aus dem an der Südküste gelegenen Dorf Kuta und seiner Umgebung. Heute kann man anhand von ihnen interessante Vergleiche anstellen, wie es “damals” und heute an bestimmten Orten (Strassen, Plätze, Strände) aussah, resp. heute aussieht.

In diesem Beitrag werden paarweise ein paar Bilder gezeigt, die im Abstand von einenhalb bzw. einem Jahr gemacht wurden. Es sind Fotos entlang des langen Strandes, der sich vor Kuta am Indischen Ozean hinzieht.

Seit ich das erste Mal hier war (1999), bis zum Sommer 2013, standen an der Strasse, die sich entlang dem Strand hinzieht, beidseitig Dutzende, später sicher hundert (oder mehr) selbst gebaute Hütten und Stände, mit verschiedenen Auslagen (Kleider, Tücher, Sarongs, Souvenirs, Kunsthandwerk), kleinen Reiseveranstaltern und -agenturen und Restaurants. Sie waren alle illegal errichtet worden, wobei der Staat (dem der Strand gehört) lange Zeit beide Augen zudrückte und dieses bunte Treiben tolerierte (die folgenden vier Aufnahmen stammen aus den Jahren 2012 und 2013).

       

Damit war letztes Jahr Schluss. Nach kurzer Vorankündigung (dass etwas passieren würde, war lange bekannt) fuhren unter Polizeischutz Baumaschinen und Lastwagen auf, sämtliche Hütten und Stände wurden abgebrochen, und das Gelände wurde eingeebnet. So hat man heute freien Blick auf den Strand und das Meer. Es soll hier ein Park angelegt werden.

Diese Hütten zum Beispiel gibt es heute alle nicht mehr (Aufnahmen von 2008):

       

Gründe für diese Massnahmen gibt es einige. So sind auf der landseitig liegenden Strassenseite viele neue Hotels und Pensionen entstanden, die den Blick auf das Meer nicht verbaut haben wollen. Aber auch – für Menschen und Umwelt weitaus wichtiger – unhaltbar gewordene hygienische Gründe führten dazu. Die “kleinen Geschäfte” wurden einfach hinter den Hütten erledigt, Exkremente flossen direkt in den Sand ab, bzw. wurden einfach mit etwas Sand überhäuft, und Abfälle (Plastik, Bepackungen, Glas- und PET-Flaschen, usw.) wurden in grossen, im Sand ausgehobenen Gruben “entsorgt” oder einfach verbrannt, nach dem Motto: “Aus dem Auge, aus dem Sinn”.

Die folgenden Bilderpaare veranschaulichen den Wandel. Die Aufnahmen links stammen aus den Jahren 2012/13, die rechts aus dem Mai/Juni 2014, jeweils von etwa demselben Standpunk aus, mit Blick in Richtung Osten:




Und hier ein Blick nach Westen:

   

Hier hat einer sein – originell gabautes und gut besuchtes – Restaurant vollständig abgebaut, um es auf der gegenüber liegenden Strassenseite wieder zu errichten. Diesmal wohl auf gekauftem oder gepachtetem Grund …:

     

Vom Strand her gesehen (Foto links 2012) sieht man keine Hütten mehr (ausser solche auf der anderen Strassenseite):

   

Oder vom “Schlangenfelsen” (so genannt, weil es dort Schlangen gibt) aus (linkes Foto: 2012):

   

Übrig geblieben ist eine riesige Fläche sandiges Land und Strand. Ob es einmal einen “Park” hier gibt, oder ein Vergnügungsareal? Und ob der Strand auch gründlich gereinigt wird? Kuta und die Menschen hier – ob Einheimische oder Toristen – hätten es verdient. Zu schön ist es hier, um jetzt auf halbem Weg stehen zu bleiben!

           


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