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Mein Lombok

Das Haus von Hans Muhr

Hans Muhr wanderte Anfangs 2007 definitiv nach Indonesien aus. Seit weit über einem Jahrzehnt hält er sich regelmässig und für längere Zeit auf der ostindonesischen Insel Lombok, und hier wiederum im - bis jetzt klein und arm gebliebenen - Fischerdorf Kuta, auf. Nahe von hier, im kleinen Dorf Bangkang, hat er sich mit dem Bau eines Hauses einen alten Traum erfüllt. Das Haus liegt auf einem Hügel, fast genau 100 Meter über dem Meeresspiegel. Im Garten wachsen verschiedenste Früchte. Und von der Terrasse aus bietet sich ein überwältigender Ausblick auf die Bucht von Kuta und weit darüber hinaus in den Südosten der Insel zu den Hügeln, welche die Buchten von Tanjung Aan und Gerupuk umrahmen. - Das alles war in dieser Art nur möglich, weil Hans Muhr im Laufe der Jahre ein dichtes Beziehungsnetz mit der einheimischen Bevölkerung aufbauen konnte. Dadurch hat er die Sitten des Landes kennengelernt und - von grösster Wichtigkeit! - die Sprache.

Die Bilder (es sind leider nur wenige, weil mir im Frühling hier die Kamera gestohlen wurde) zeigen das Haus von Osten her (1), seinen Besitzer (2) und den Blick von der Terrasse (3,4).


       

Hier oben in seinem Haus erhält mein Bruder oft Besuch von Einheimischen, die sich von ihm medizinisch behandeln lassen wollen. Er selber hat Erfahrungen im Sanitätsdienst und macht solche Hilfeleistungen gerne und selbstlos. Ein wichtiger Grund ist aber auch, dass sich die offizielle Sanitätsstelle in Kuta noch immer in einem desolaten Zustand befindet. Das betrifft in erster Linie die teilweise zum Himmel schreienden hygienischen Zustände. So habe ich beim zweiten Besuch vor allem viel Verbandsmaterial mitgenommen und es meinen Bruder abgegeben. Er kann damit anstellen, was er für notwendig erachtet. Es ist nämlich sehr wichtig, dass man die Kontrolle darüber behält, wer was erhält, und wozu es verwendet wird. Und das ist nur vor Ort möglich. Zu oft passiert es, dass Hilfsgüter von einzelnen, unkontrollierbaren Personen und Gruppen an sich gerissen und dann mit eigenem Gewinn weiterverkauft werden.

Freundinnen, Freunde

Zusammengezählt, bin ich bis jetzt zwei Jahre in Südlombok (v.a. Kuta) gewesen. Dabei habe ich unzählige Menschen kennengelernt. Viele wurden gute Freunde und vor allem Freundinnen. Das Schicksal der Frauen und Kinder interessiert mich mehr als das der Männer. Denn die Gesellschaft ist eben sehr hierarchisch und nach traditionellen (patriarchalen) Prinzipien aufgebaut. Durch die vielen Kontakte habe ich mir auch die Sprache recht gut angeeignet. Wobei ich Bahasa Indonesia, also "Hochindonesisch" spreche (was alle verstehen und auch in der Schule gelehrt wird), während die Einheimischen noch viel Sasak, ihre ursprüngliche Sprache, reden.

Die Fotografien zeigen Szenen mit StrassenverkäuferInnen, die vor den Hotel auf die - allzu seltene - Kundschaft warten. Das Angebot besteht vor allem aus gewobenen Tüchern - Ikat - und bunten Sarong, diesen traditionellen Tüchern, die unter anderm als Kleidung dienen. Auch Früchte und kleine, selber gefertigte Schmuckstücke werden angeboten. Trotz Schulpflicht gibt es immer wieder Kinder, die auch verkaufen wollen (müssen). Männer bieten sich gerne als Guides, Fremdenfürer, an. Sie haben oft ein kleines Motorrad, das sie dann selber fahren, oder es an Touristen vermieten. Auch für die Surfer gibt es Angebote. - So versuchen alle, irgend eine Einkommensnische zu besetzen. Das durchschnittliche Einkommen liegt, wenn es gut kommt, bei 40-50 Schweizer Franken (etwa 30 Euro) pro Monat. - Die Bilder 17 und 18 wurden nach einem Fussballsieg aufgenommen. Danach wurde nämlich gefeiert, gebetet und gut gegessen. Ein Ziegenbock wurde extra dafür geopfert.


                                   

Im Hotel Kuta Indah

Für mich ist es wichtig, an einem Ort zu wohnen, wo mich die Leute erreichen können und - umgekehrt - ich auch schnell bei ihnen bin. Ich bin ja nicht hier, um zu faulenzen und in der "tropischen Sonne zu braten", sondern ich will zusammen mit den Einheimischen leben.

Bis vor einigen Jahren wohnte ich im Matahari Inn, das damals von einer mir gut bekannten Schweizerin und ihrem einheimischen Mann geführt wurde. Als sich die Situation änderte, zog im um ins Kuta Indah, einem preiswerten Hotel etwas abseits vom Strand. Hierher kommen auch Surfer aus vielen Ländern, die Anlage ist gepflegt und das Wasser im Pool wirklich sauber. Mit dem Personal verstehe ich mich bestens. Ein persönlicher Tip zu hingehen!...


                   

Ich könnte im Haus meines Bruders wohnen. Aber ich bevorzuge das Hotel, weil der Weg nach Bangkang noch recht beschwerlich ist. Diesen Frühling hat es ganze Abschnitte der Strasse weggeschwemmt, so dass sie nur schwer passierbar war. Und das wochenlang! - "Meine" Leute, das heisst in erster Linie auch die vielen Frauen und Mädchen, die ihr Geld damit verdienen, dass sie vor den wenigen Hotels Tücher und Sarongs an die TouristInnen verkaufen, haben keine Möglichkeit, dorthin zu kommen (ausser ich fahre in einem Bemo einmal mit ein paar von ihnen hinauf). Also muss ich selber zu den Leuten hin, und das geht am besten, wenn ich mich in einem Hotel "einniste". Von da aus kann ich auch zu den Menschen gehen, sie in ihren Häusern, kleinen Geschäften, an ihren Treffpunkten oder in der Schule besuchen. Ich bin so für sie problemlos erreichbar, und umgekehrt.



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